Sind Zerkarien in Badeseen gefährlich?
Bei schönem Wetter heißt es für viele Menschen: ab an den See! Doch wenn die Wassertemperaturen steigen, finden sich in den natürlichen Gewässern nicht nur Badefans, sondern auch mikroskopisch kleine Saugwürmer, die sich in unsere Haut bohren. Die Rede ist von Zerkarien. Die Parasiten verursachen beim Menschen einen juckenden Hautausschlag, auch Badedermatitis genannt. Wie gefährlich sind Zerkarien und kann man sich vor ihnen schützen?
Bei Zerkarien handelt es sich laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) um ein Larvenstadium von bestimmten Saugwürmern, die frei im Wasser schwimmen. Die Parasiten befallen eigentlich Wasservögel wie Enten, Gänse oder Schwäne, bohren sich in deren Haut und Organe, entwickeln sich in ihrem Körper und ihre Eier werden mit dem Kot der Vögel wieder ausgeschieden. Auf der Suche nach einem geeigneten Endwirt kommt es auch vor, dass sich die Parasiten fälschlicherweise in die Haut des Menschen bohren.
Sind Zerkarien gefährlich für den Menschen?
Für Wasservögel kann ein Zerkarienbefall zur tödlichen Gefahr werden. Für den Menschen ist er jedoch harmlos. Laut LGL werden Zerkarien beim Erstkontakt durch das Immunsystem des Menschen abgetötet. Der Mensch ist im Entwicklungszyklus der Saugwürmer ein sogenannter Fehlwirt, in dem sich der Parasit weder über längere Zeit halten noch weiterentwickeln kann.
Spurlos geht ein Befall durch Zerkarien allerdings auch an Menschen nicht vorbei. Er kann einen juckenden Hautausschlag in Form von millimetergroßen, geröteten Stellen verursachen. In der Regel heilen diese allerdings schon nach zehn bis 20 Tagen wieder ab. Vorsicht: Werden die Stellen aufgekratzt, können sie sich entzünden. Gegen Juckreiz helfen entzündungs- und juckreizhemmende Salben, Gele oder Lotionen.
Wie sich Schwimmer vor Zerkarien schützen können
Mit bloßem Auge sind die Larven nicht zu erkennen. Schützen kann man sich dennoch. Zerkarien bevorzugen flaches, stehendes Gewässer und Wassertemperaturen über 20 Grad. Wer einem Befall vorbeugen will, sollte flache Uferzonen meiden – vor allem, wenn dort Wasserpflanzen wachsen. Am besten springt man direkt in tiefes Wasser – etwa vom Steg oder Boot aus. Zudem gilt es, Gebiete mit Wasserschnecken und Wasservögeln zu vermeiden. An Seen, die bereits Badedermatitis-Fälle hatten, gibt es oft Warnhinweise. Das LGL rät zudem, das Baden in den frühen Morgenstunden zu vermeiden.
Sonnencreme kann nicht nur gegen UV-Strahlung helfen, sondern auch gegen Zerkarien – am besten eine wasserfeste Lotion. Falls möglich, kann auch eine Quallenschutzlotion verwendet werden. Zudem ist es hilfreich, nach dem Schwimmen direkt die Badesachen zu wechseln und den Körper mit einem Handtuch kräftig abzureiben.
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