Interview: Kehrt Fiona Erdmann Dubai den Rücken und kommt zurück nach Deutschland?

2018 wanderte Fiona Erdmann, 34, nach Dubai aus, baute sich dort mit ihrem Partner Moe ein neues Leben auf und gründete eine Familie. An ihrer Heimat Deutschland hat die erfolgreiche Content-Creatorin einiges auszusetzen, was laut ihr im Wüsten-Emirat wesentlich besser läuft.

Im Interview mit GALA wird die Mutter der zwei Kinder Leo, 3, und Neyla, 1, dann aber doch nachdenklich. Es mache sie "oft traurig", dass sie ihre Kleinen der dortigen schlimmen Luftverschmutzung aussetzen würde. Außerdem wolle sie ihrer Tochter und ihrem Sohn "ein Leben in Deutschland alternativ zum Leben in Dubai anbieten". Während ihrer sechswöchigen Deutschlandreise hat Fiona daher einen lebensverändernden Entschluss für ihre Familie gefasst: Sie und ihr Partner Moe wollen sich eine Immobilie in ihrer Heimat Schleswig-Holstein kaufen.

Fiona Erdmann über Dubai: „Es ist eine andere Welt“

GALA: Was unterscheidet sich im Alltag zwischen Deutschland und Dubai?
Fiona Erdmann: In Dubai kann man keinen Alkohol im Supermarkt kaufen, den gibt es in bestimmten Läden. Auch viele Restaurants bieten keinen Alkohol an, weil die keine Ausschanklizenz haben. Es ist eine andere Welt, die ich aber gut finde.

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Fiona gibt pro Jahr 11.000 Euro für den Kindergarten ihres Sohnes aus

Wie ist das Betreuungsangebot für eure Kinder in Dubai?
Das ganze Betreuungssystem ist privat aufgebaut, es gibt keine staatlichen Kindergärten, Schulen oder Universitäten. Es muss alles aus eigener Tasche finanziert werden. Wir bezahlen für meinen Sohn um die 11.000 Euro pro Jahr für den Kindergarten. Das spiegelt sich aber auch in dem tollen Angebot wider. Für Leo haben wir direkt einen Betreuungsplatz bekommen, in Deutschland undenkbar. Auch das Lern- und Bildungsangebot ist viel umfangreicher, kreativer, spielerischer und einfallsreicher – im Gegensatz zu hier. Leo kann mit drei Jahren schon zählen, kennt Buchstaben, lernt dort englisch und arabisch, meine Kinder wachsen also dreisprachig auf. Es gibt oft spielerische Motto-Tage, toll ausgebaute Spielräume und Plätze zum Austoben. Das ist Standard. Mit vier Jahren kommen die Kids dann schon in die erste Klasse.

Was vermisst du an Deutschland, was dir Dubai nicht geben kann?
Ich vermisse grüne Wiesen und Berge. Aber der größte Faktor ist die Luft, die hier so viel besser ist als in Dubai.

Dubai ist bei der weltweiten Luftverschmutzung leider ganz vorne mit dabei. Meine Kinder haben öfter mit Husten zu kämpfen, da mache ich mir manchmal Sorgen um ihre Gesundheit. Aber in Deutschland gibt es auch Grippewellen. Wer weiß, ob sie hier weniger krank wären. Dennoch macht es mich oft traurig. Man kann halt nicht alles haben und in Dubai haben sie eben auch ganz viele andere Vorteile in Bezug auf Lebensqualität, Bildung und Sicherheit.

Fiona Erdmann will Immobilie in Norddeutschland kaufen

Kannst du dir vorstellen, irgendwann nach Deutschland zurückzuziehen?
Ich könnte mir aktuell nicht vorstellen, dauerhaft in Deutschland zu leben. Ob ich es irgendwann kann, weiß ich nicht. Ich mag aber nicht so gerne in die Zukunft planen, weil ich gemerkt habe, dass im Leben immer wieder unvorhersehbare Dinge passieren können, die alles auf den Kopf stellen. Ich lebe lieber im Hier und Jetzt. Außerdem glaube ich, dass man mit Gedanken viel lenken kann und wenn ich jetzt sage, ich bleibe für immer in Dubai leben, schränkt mich das und mein eigenes Wachstum ein. Von daher plane ich nicht gerne langfristig oder setze mir Grenzen. Vielleicht wandere ich irgendwann mal nach Italien aus und eröffne dort meine eigene Firma? Man weiß nie, was die Zukunft bringt.

Und wie sieht es mit einem zweiten Wohnsitz in Deutschland aus?
Während unserer jetzigen Deutschlandreise haben wir gemerkt, wie schön es für die Kinder auf dem Bauernhof ist, als wir in meiner Heimat in Dithmarschen waren. Die grüne Wiese, die Wälder, das Landleben, der Geruch: All das vermisse und brauche ich.

Die können doch nicht nur in dieser einen Welt aufwachsen und denken, dass es nur das gibt. Die brauchen doch die Unterschiede. Deshalb haben wir für uns entschieden, dass wir in meiner Heimat eine Immobilie kaufen möchten – damit wir einen Ort in Deutschland haben, an dem wir mindestens einmal im Jahr für mehrere Wochen zurückkehren können. Und weil auch ich diesen Tapetenwechsel brauche.

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