Ein bunter Abend zum Saisonauftakt der Grazer Oper

Einen bunten Mix aus Programmmusik, Liedern und Ballettmusik, garniert mit zeitgenössischen Klängen, haben die Grazer Philharmoniker beim „Auftakt“-Konzert am Samstag in der Oper geboten. Einem farbenreichen Beginn mit Richard Strauss folgten Lieder von Alban Berg, gesungen von Vera-Lotte Boecker, dann schimmerten fahl „Shadows“, und zuletzt riss der „Bolero“ mit. Chefdirigent Vassilis Christopoulos zeigte viel, auf differenziertere Arbeiten darf man neugierig sein.

Die Tondichtung „Don Juan“ von Richard Strauss stellte einen klangstarken Beginn dar, vielleicht „den schwungvollsten Auftakt der Musikgeschichte“, schwärmte Intendant Ulrich Lenz gegenüber der APA. Vassilis Christopoulos durchmaß das Stück mit forschen Schritten, setzte aber auch melancholische Akzente. Mit diesem Werk wollte er „die Stärken des Orchesters“ demonstrieren, betonte der Chefdirigent in seinem Gespräch mit Lenz bei der Moderation des Abends.

Es folgten die sieben frühe Lieder für Gesang und Orchester von Alban Berg, die Vera-Lotte Boecker stimmstark und einfühlsam umsetzte. Die Sopranistin, die zuletzt als Lulu in Wien und Daphne in Berlin gefeiert wurde, verfügt über einen Sopran voller Kraft, aber ohne jede schneidende Schärfe. Die Lieder gestaltete sie fein, ein wenig heiter und ein wenig schwärmerisch, gestochen scharf und punktgenau.

Nach der Pause folgten „Shadows“ von Peter Eötvös, ein Konglomerat aus Klängen, Instrumenten und elektronisch veränderten Tönen, die nicht nur von der Bühne, sondern von überall her zu kommen scheinen und das Schattenreich beschwören. Eötvös‘ Oper „Schlaflos“ steht in dieser Saison auf dem Spielplan der Oper.

Den Abschluss bildete Ravels „Bolero“, immer eine Freude fürs Publikum und ein stimmungsvoller Ausklang, zumal das Orchester auch hier seine Präzision und Spielfreude unter Beweis stellte.

(S E R V I C E – )

(APA)

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