Die hohe Inflation schränkt die Frauen stärker ein als Männer
Die Finanz-Realitätder Frau bleibt auch weiterhin trist. So verdienten im Jahr Frauen im Schnittum 18,8 Prozent weniger als ihr männlicher Gegenpart.
Anders betrachtet heißtdas, dass jede Frau 69 Tage pro Jahr unbezahlt arbeitet – oder jedes ganze 6. Jahr.Das bedeutet nicht nur kurzfristig ein geringeres Einkommen, sondern auchlangfristig eine geringere Pension. So sind 26 Prozent aller Frauen dem Risikoder Altersarmut ausgesetzt.
DasFinanzwissen stärken
Dass sich Frauen jedochdieser Tatsache bewusst sind und etwas dagegen tun wollen, zeigt eineIMAS-Studie. Nur 23 Prozent aller Frauen (31 Prozent der Männer) glauben, dassihre Pension ausreichen wird, um sich ihren im Alter angestrebtenLebensstandard leisten zu können. Frauen (25 Prozent) machen sich daher auchhäufiger Gedanken über die Alters- und Pensionsvorsorge als Männer (18Prozent). Die aktuell hohe Inflation befeuert dieses Problem weiter, da dieInflation Frauen (29 Prozent) vergleichsweise stärker einschränkt als Männer (23Prozent). Das eigene Finanzwissen zu stärken, verbessert aber nicht nur dieeigenen finanziellen Möglichkeiten, sondern ermöglicht auch einselbstbestimmtes Finanzleben. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass immer mehrFrauen nach finanzieller Unabhängigkeit streben und ihr Geldleben in die eigeneHand nehmen wollen. Es fehlt aber oft an Information.
FinanzielleUnabhängigkeit
Dass den Frauen inÖsterreich diese Lage bewusst ist und sie etwas dagegen tun wollen, zeigt einTrend in den Studienergebnissen der letzten Jahre, denn der Stellenwert derfinanziellen Unabhängigkeit ist für Frauen in den letzten Jahren signifikantgestiegen. So geben 84 Prozent von ihnen an, dass es ihnen „sehr wichtig“ sei,von anderen Personen finanziell unabhängig zu sein. Dass der Status derfinanziellen Unabhängigkeit für viele Frauen jedoch noch weit entfernt ist,zeigt eine andere Zahl der IMAS-Studie: Jede vierte Frau gibt an, finanziellvon der Familie abhängig zu sein, während es bei den Männern nur 12 Prozentsind. Ursächlich dafür sind neben Gender Pay Gap, Teilzeitquote, Karenzzeitenund Co. auch Nachholbedarf beim Interesse und der Informiertheit in SachenFinanzthemen.
Frauen sindvorsichtiger
Der Sicherheitsaspektbeim Sparen steht für Frauen (92 Prozent) deutlich mehr im Fokus als bei ihremmännlichen Gegenpart (81 Prozent). Das zeigen auch Produktzahlen. Frauen setzenim Vergleich zu Männern auf das Sparbuch und Bausparer und haben seltener einWertpapierdepot oder einen Investmentplan. Für den langfristigen Vermögensaufbaueignet sich das Sparbuch aber nicht mehr. Deshalb gilt es einerseits dasfinanzielle Selbstvertrauen der Frauen zu stärken und die Vorteile alternativerVeranlagungsstrategien aufzuzeigen, aber gleichzeitig auch darauf aufmerksam zumachen, dass anlegen nicht nur etwas für „Reiche“ ist und schon 50 oder 100Euro im Monat signifikant zum langfristigen Vermögensaufbau beitragen.
Die IMAS-Befragung gibt auch Aufschluss über diefavorisierten Informations- und Beratungsquellen der Geschlechter: Männer stützensich bei Finanzthemen eher auf Nachrichten in Zeitungen und Informationen ausInternet und Social Media. Frauen hingegen bevorzugen den persönlichen Kontaktund beziehen ihre Informationen über Familie und Freunde. Die überwiegendeMehrheit beider Geschlechter hingegen schätzt die Expertise ihrer Bank.
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