5 Gewohnheiten, für die Sie andere Menschen unausstehlich finden

  • Wichtig ist, dass Sie sich mit Ihrem Verhalten wohlfühlen. Schön wäre es jedoch, wenn andere das ebenfalls täten.
  • Wie sich Menschen in Ihrer Gegenwart fühlen, ist nur bedingt Ihr Problem und Sie haben es nicht hundertprozentig in Ihrer Hand. Selbst wenn Sie sich völlig unauffällig verhalten, rücksichtsvoll sind und frisch und gut duften, kann es sein, dass irgendetwas an Ihnen einer anderen Person gegen den Strich geht. Insofern ist es verschwendete Energie, sich allzu viele Gedanken darüber zu machen, wie andere Sie wahrnehmen. Aber zu wissen, was Leute nervt, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen – das kann vielleicht nicht schaden.

    Laut Forschung empfinden besonders die folgenden Verhaltensweisen sehr viele Menschen bei anderen als unangenehm bis unausstehlich. Sie hin und wieder an den Tag zu legen, ist zwar sicherlich leicht verzeihlich – doch wenn Sie sie zur Gewohnheit werden lassen, stellen Sie Ihr Umfeld damit ziemlich auf die Probe.

    Durch diese Verhaltensweisen werden Sie für andere unausstehlich 

    1. Versteckte Prahlerei

    Prahlen kann ebenso nervig sein wie übertriebene Bescheidenheit. Laut einer Studie der Harvard Business School von 2017 scheint aber eine Kombination aus beidem besonders unangenehm aufzufallen: Humblebragging, also eine Mischung aus falscher Bescheidenheit und Prahlerei. Beispiele für Humblebragging sind:

    • "Keine Ahnung, warum ich ständig Komplimente bekomme, ich lege es sicher nicht darauf an."
    • "Ich verdiene nicht mehr als andere in meiner Nachbarschaft, da stoßen wir immer mit Champagner an."
    • "Mein Französisch ist sehr schlecht, da ich seit meinem Auslandssemester an der Sorbonne leider ganz viel verlernt habe."
    • 2. Selbstgerechtigkeit

      Selbstgerechtigkeit entspringt der Überzeugung, im Zweifel selbst besser und fähiger zu sein als andere Menschen, und steht in einem Zusammenhang mit Ignoranz, Unreflektiertheit, Überheblichkeit und Voreingenommenheit. Beispiele für selbstgerechtes Verhalten können Aussagen sein wie "Wie kannst du nur Reality Shows anschauen? Damit würde ich nie meine Zeit verschwenden" oder "unter 15 Prozent Trinkgeld zu geben, geht gar nicht, würde ich niemals tun": In beiden Aussagen wird deutlich, dass sich die sprechende Person als Maß aller Menschen sieht und alternative Ansichten und Lebensumstände rigoros abwertet.

      Tatsächlich zeigen die meisten Menschen Ansätze zu selbstgerechtem Verhalten, da alle die Welt nun einmal hauptsächlich aus ihrer eigenen Perspektive sehen und davon ausgehen müssen, dass es im Großen und Ganzen richtig ist, wie sie leben. Wer aber interessiert an den Mitmenschen ist und eine Bereitschaft zeigt, sich und die eigenen Ansichten zu hinterfragen, gleicht diese Ansätze damit in der Regel in ausreichender Weise aus.

      3. Ins Wort fallen

      Andere Menschen im Gespräch zu unterbrechen, wirkt nicht einfach nur unhöflich, unkontrolliert und respektlos, sondern macht die Unterhaltung für sie anstrengend und unangenehm. Laut Psycholog:innen empfinden die meisten Menschen Unterbrechungen als Herabwertung ihrer Person und fühlen sich dadurch angegriffen und beleidigt. 

      4. Oversharing

      Eine stabile Balance aus Offenheit und Diskretion zu finden, ist nicht immer leicht. Teilt ein Mensch zu wenig, kann sich niemand mit ihm identifizieren oder ihn einschätzen. Teilt er jedoch zu viel, macht er sich damit nicht nur angreifbar – sondern kann andere Personen in Verlegenheit bringen. Laut einer Untersuchung der University of Illinois fühlen sich viele Leute unwohl und überfordert, wenn andere in einem bestimmten Kontext mehr von sich preisgeben als für ihr Empfinden angebracht. Sie erleben es als Grenzüberschreitung und sehen sich gezwungen zu reagieren, obwohl sie es nicht möchten.

      Und nun? Als Grundregel lässt sich aus der Studie ableiten: Mit engen Bezugspersonen wie Freund:innen oder Partner:innen können Sie kaum zu viel teilen. Gegenüber Menschen, die Ihnen weniger vertraut sind, oder in Kennenlernphasen ist es besser, sich vorsichtig zu öffnen und stets nur so weit, wie die andere Person mitzieht.

      5. Negativität

      Es ist nicht zu vermeiden, dass Menschen sich traurig fühlen, enttäuscht und hoffnungslos oder deprimiert sind. Aus neurobiologischen Untersuchungen ist jedoch bekannt, dass die Gefühle und Stimmungen, die wir ausstrahlen, in der Regel auf unser Umfeld abfärben. Das hat zwar etwas Aufbauendes, weil es die soziale Verbundenheit reflektiert, die zwischen Menschen besteht. Es bedeutet aber zugleich: Wer permanent mies drauf ist und alles schwarzsieht, trägt dazu bei, dass sich Personen in seiner Gesellschaft mit der Zeit unwohl fühlen.

      Verwendete Quellen: papers.ssrn.com: "Humblebragging: A Distinct – and Ineffective – Self-Presentation Strategy", researchgate.net: "Taking turns: Reciprocal self-disclosure promotes liking in initial interactions", ncbi.nlm.nih.gov: "Evidence for mirror systems in emotions", psychologytoday.com, verywellmind.com, hackspirit.com

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