Buch-Trends 2023: Diese Bestseller lesen wir im Herbst
Das sind die Buch-Trends im Herbst 2023
1. Ferdinand von Schirach: Nachmittage
Nach "Kaffee und Zigaretten" ist nun der neue Erzählband von Bestseller-Autor Ferdinand von Schirach erschienen. In 26 kurzen Geschichten, die zum Teil nur knapp eine Seite umfassen, geht es um Begegnungen, Zufälle und Entscheidungen, die ein Leben prägen. Die melancholischen Szenen spielen in Großstädten wie Berlin, Zürich, Tokio oder New York und enthalten immer wieder auch Reflexionen über Kunst und Kultur. Der schmale Band ist zügig gelesen, doch die Geschichten darin so schnell nicht vergessen.
Ferdinand von Schirach: Nachmittage (Luchterhand), 176 Seiten
2. Theresia Enzensberger: Auf See
Die 17-jährige Yada wächst auf einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf. Ihr Vater, ein Tech-Visionär, hat die autarke Seestadt vor vielen Jahren als Gegenentwurf zur restlichen Zivilisation erbaut – mit Windrädern und ohne Internet. Doch längst hat die Seestadt etwas von ihrem anfänglichen Glanz verloren. Algen und Moos machen sich auf der Insel breit und wie Yada feststellen muss, ist auf dem Inselstaat noch weit mehr marode. Eine kluge und fesselnde Dystopie, mit der es Theresia Enzensberger auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis geschafft hat.
Theresia Enzensberger: Auf See (Hanser Verlag) 272 Seiten
3. Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf
Der erfolgreiche Anwalt Georg Roth begibt sich für eine längere Auszeit nach Niendorf, um dort einen Roman zu schreiben. Daraus wird jedoch nichts. Das liegt vor allem an der Bekanntschaft mit dem Spirituosenhändler Herr Breda und dessen Freundin Simone, die Roth so oft zum Trinken animieren, dass seine Schreibdisziplin zusehends schwindet. Roth entschließt sich, in Niendorf zu bleiben. Die Abstürze des Protagonisten und den sozialen Niedergang beschreibt Strunk wie gewohnt mit skurrilen Szenen und einem Sinn fürs Tragikomische, welcher ihm zum zweiten Mal in Folge eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis einbrachte.
Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf (Rowohlt) 240 Seiten
4. Fatma Aydemir: Dschinns
Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, um für seine Familie zu sorgen und sich den Traum einer Eigentumswohnung in Istanbul zu erfüllen. Doch als der Tag des Einzugs endlich gekommen ist, stirbt Hüseyin an einem Herzinfarkt. Seine Familie aus Deutschland reist zur Beerdigung an. Jedes der sechs Kapitel ist einem Familienmitglied gewidmet, die alle eigene Wünsche und Geheimnisse mit sich herumtragen. Ein fesselnder Familienroman und ein vielschichtiges Abbild der deutsch-türkischen Lebenswirklichkeit der 90er-Jahre. Der Roman ist unter den sechs Finalisten für den deutschen Buchpreis 2022.
5. Isabel Allende: Violeta
Erfolgsautorin Isabel Allende ist auch mit ihrem neuesten Roman bereits in den internationalen Bestsellerlisten gelandet. In "Violeta" erzählt die gleichnamige Protagonistin ihrem Enkel in langen Briefen von den Stationen ihres Lebens. Sie schreibt von Affären, Armut, schlimmen Verlusten und tiefer Freude – und von historischen Vorkommnissen, die ihr Leben prägten wie der Spanischen Grippe, der Weltwirtschaftskrise oder der Frauenrechtsbewegung. "Violeta" ist die bewegende Geschichte einer beeindruckenden Frau und gleichzeitig das Porträt eines turbulenten Jahrhunderts, das nicht nur Allende-Fans fesseln wird.
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