Eine SatirevonRobert Penz Diese Satire stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.
12:00 Uhr: Andrea Kiewel und Lutz van der Horst , dieser Komiker, betreten den „Garten“. Sie trägt eine weite pinke Hose, unter der sie offenbar zwei Lamas versteckt hält, er eine Igelfrisur. Der Bär steppt bereits dermaßen. „Ich hab schon die erste Gänsehaut“, sagt „Kiwi“. Wow, so schnell? Man freut sich bereits total auf ihre zweite Gänsehaut.
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12:02 Uhr: „Es wird behaart heute“, sagt Andrea Kiewel, das ungefähr achtundzwanzigbeste Pferd im ZDF-Stall.
12:05 Uhr: Das „Team 5ünf“ schlurft auf die Bühne und tänzelt zu seinem „Bee Gees“-Cover „I.O.I.O.“. Das ist tierisch schlecht, was schon mal gut ist, weil’s ja zum Motto der Sendung passt. Marc Terenzi wurde durch Prince ersetzt Damian, was mit dem Niveau der Formation relativ wenig gemacht hat.
Laufenten nützlich, „Team 5ünf“ nicht 12:10 Uhr : Tamara Sand kommt und hat ihre Laufenten-Familie mitgebracht. Die Laufenten watscheln jetzt im „Fernsehgarten“ herum und sind laut Tamara Sand sehr nützlich, was sich vom zuvor aufgetretenen „Team 5ünf“ angenehm abhebt. Die Laufenten fressen zum Beispiel Mehlwürmer und Buchsbaumzüngler. Und wer macht das nicht? Richtig, das „Team 5ünf“. Vielleicht kann man es den 5ünfen ja irgendwann noch etwas beibringen.
12:20 Uhr: Oh, Ben Zucker ! Der Hawaiihemd-Träger darf heute aus zwei Gründen im „Tiergarten“ ein bisschen trällern: Erstens, weil er beim Singen brüllt wie ein Löwe. Zweitens: Weil er Anfang der 90er für eineinhalb Jahre einen Goldfisch hatte. Er singt seinen Jahrhundertsong „Stadt für uns alleine“. In irgendeinem Interview vermeldete Ben Zucker kürzlich, dass er schon lange von einer Familie träume. Von welcher konkret, hat er dann aber nicht verraten, der Hund. Soll die Fliege machen, der Löwe.
12:25 Uhr: Lutz van der Horst versucht, mit einer Laugenstange Alpakas, Lamas und Kamele anzulocken. Als er neben dem Kamel steht, muss das Tier kacken, was viele gar nicht groß verwundert. Am wenigsten Van der Horst selbst: „Es wird wahnsinnig viel gekotet in meiner Anwesenheit“, gesteht der Komiker. Respekt! Ein anderer wäre das Kamel in dieser Situation vermutlich mit „Was soll die Scheiße?“ oder dergleichen angegangen.
TV-Show
"ZDF-Fernsehgarten": Andrea Kiewel zeigt sich bei Proben ungeschminkt 04. Juli 2023
„Kiwi“ mit Alpaka an der Leine 12:30 Uhr: Ein gewisser Mario Novembre schiebt sich mit pinken Haaren und ebenso im Hawaii-Hemd auf die Bühne. Er bewegt seine Lippen zu infantilen Klängen. „Megamegamega-Song!“, sagt „Kiwi“. Man sehnt sich nach einem zweiten kotenden Kamel. Eigentlich müsste es nicht einmal ein Kamel sein. Bitte irgendein kotendes Tier! Bitte!
12:35 Uhr: Andrea Kiewel geht mit einem Alpaka an der Leine durch ihren „Fernsehgarten“ und will, weiß der Geier warum, von irgendeinem Alpakaflüsterer wissen, wie denn der Alltag in einem Alpakastall so aussehe. Den Lamas bleibt die Spucke weg. „Kiwi“ will noch die Mehrzahl von Alpaka wissen. Alpaken? Alpakanten? Alpakoten? Apropos: Was ist jetzt mit dem neuerlichen Koten?
12:43 Uhr: Matteo Bocelli performt jetzt. Der soll bitte nicht koten.
12:54 Uhr: Andrea Kiewel verrät, dass der Schlagzeuger der in Kürze auftretenden Band ¡TILT! eine Katze namens Hauke hat! Bitte weitererzählen! Mit der Story avanciert man auf jeder Party zum King. Das Publikum schreit nach einer Zugabe und ist reif für eine therapeutische Alpakawanderung. Irgendwas stimmt mit den Menschen hier nicht.
Hawaii-Fanatiker spielt mit „Kiwi“ 13:00 Uhr : Der Gartenschläfer ist Deutschlands „Tier des Jahres 2023“. Er pennt von Oktober bis April. Sehr sympathisch, sehr beneidenswert! Eine arme Sau aus dem Publikum muss jetzt mit Kiewel und Van der Horst irgendein Spiel spielen. Der Mann trägt nicht nur ein Hawaiihemd, sondern allen Ernstes auch eine Hawaiihose. Obwohl nach wie vor niemand gekotet hat, sieht das relativ beschissen aus. Jetzt aber Schluss mit dem grauslichen Zeug!
13:10 Uhr: Jööö, Eloy De Jong! Ganz super!
13:13 Uhr : Donnerlittchen! Armin Roßmeier, der beliebte TV-Koch, feiert ein Comeback im Fernsehgarten. Laut seinem Management wollte er zuletzt etwas kürzertreten, da er ja auch Prüfungsmeister bei der IHK ist sowie Studenten an der TU München unterrichten muss. Jetzt, wo das Gros seiner Studenten sowohl den Toast Hawaii als auch den gebackenen Mettigel halbwegs draufhat, kann er wieder mit der „Kiwi“ über Bananenhackbraten, Fischstäbchentorte und andere Leckischmecki-Sachen labern. Da sind wir alle gleich total entzückt.
13:26 Uhr: Andreas Kümmert, der ja sogar singen kann und vermutlich auch deshalb „Voice of Germany“ gewinnen konnte, ist mit Performen dran. Er kommt direkt von einem Auftritt in einer Therme in Bad Kissingen. 2024 soll eine Tankstellen-Tour durch Mecklenburg-Vorpommern und ein Gig vor einem Neuköllner Kondomautomaten folgen.
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Arme Lamas: Gefangen in „Kiwis“ Beinkleid 13:38 Uhr: „Es ist ein relativ einfacher Text“, sagt „Kiwi“ über den Track „Mädchen auf dem Pferd“ von Octavian, der jetzt wie von der Tarantel gestochen auf der Bühne herumzappelt. „Meine Songs sind Selbsttherapie“, meinte der junge Barde, dessen Geburtsjahr Wikipedia noch gar nicht kennt, kürzlich. Die Therapie wird wohl in die Hose gehen. Apropos: Die beiden Lamas in der Hose von Andrea Kiewel machen keinerlei Anstalten herauszukommen.
13:45 Uhr: Nicht mehr lang bis zum Basketball-WM-Finale! Eine kurze Doku über Kondomautomaten wäre bis dahin toll. Vielleicht so eine Mini-Doku im Rahmen von „Die Sendung mit der Maus“? Über „Die Sendung mit der Maus“ weiß Wikipedia übrigens mehr als über den komischen Selbsttherapeuten Octavian. Sehr spannend:
Die Sendung mit der Maus besteht aus drei Grundelementen, die scharf voneinander abgetrennt sind:
Die Sachgeschichten sollen den Kindern Wissen vermitteln. Die Lachgeschichten dienen der Unterhaltung und dem Nachdenken. Die animierten Maus-Spots fungieren als Trennelemente. Diese Abtrennungsschärfe war einem damals einfach nicht so bewusst. Sehr wohl aber dachte man sich schon als Kind seinerzeit vor der Kiste immer: „Wahnsinn, diese animierten Maus-Spots sind so dermaßen superbe Trennelemente.“
Sem Eisinger im falschen Job 13:49 Uhr: Andrea Kiewel interviewt eine Ernährungsberaterin für Hunde. Unglaublich spannend! Oliver Glasner als neuer Trainer des DFB-Teams wäre richtig cool.
13:58 Uhr: Sem Eisinger, „DSDS“-Sieger 2023, singt jetzt auch noch was. Auf Instagram verkündete der „DSDS“-Sieger 2023 ja schon, dass er wieder in seinem alten Beruf im Vertriebsinnendienst arbeiten würde, was einen jetzt kurz nachdenklich werden lässt, weil sein berufliches Engagement auf dem Mainzer Lerchenberg doch relativ signifikant auf Vertriebsaußendienst hindeutet. Aber eh wurscht! Lieber zurück zum Basketball: Wer „The last Dance“, die Netflix-Dokureihe über Michael Jordan, noch nicht gesehen hat: unbedingt nachholen! Ist großartig.
14:05 Uhr: Ben Zucker meint, noch einmal auf die Bühne kommen zu müssen. Er bewegt seine Lippen zu einem Medley. Spontanüberlegung: Vielleicht ist es ja die Nachbarsfamilie, von der er schon lange (alb)träumt, weil sich die ja doch regelmäßig beschweren, da er ständig bei offenen Fenstern „Was für eine geile Zeit“ brüllt, was die Leidgeplagten nicht und nicht pennen lässt. „Danke für die geile Zeit“, sagt Andrea Kiewel. Auch sehr laut.
14:11 Uhr: Mitten im Publikum auf dem Mainzer Lerchenberg stehen riesige Alpakas aus Karton. Sehr weird!
Sie wollen Alpakas auf Ihrer Hochzeit? Dann Vorsicht mit dem Brautstrauß! Smarter Komiker, enge Hosen 14:13 Uhr: Seit über zwei Stunden schleppt Andrea Kiewel jetzt schon die vermutlich völlig eingeschüchterten Lamas in den Hosenbeinen herum. Lutz van der Horst, der smarte Kerl, ist heute in der Früh wohlweislich in seine Skinny-Jeans gesprungen, wissend, dass die vom ZDF ganz sicher keine Bandwürmer in der Requisite haben. Wäre er mit Buggy-Hosen aufgetaucht, hätten sie ihm vermutlich zwei Deutsche Doggen oder vielleicht sogar Buckelwal-Zwillinge untergejubelt.
14:15 Uhr: Endlich aus! War natürlich ganz, ganz, ganz super, der heutige „ZDF Fernsehgarten“, und eine wahre Freude. In den letzten Jahrzehnten gab’s ja doch zwei oder drei Folgen, die musikalisch nicht so ganz mithalten konnten. So leid es einem ob der unzähligen erstklassigen Sendungen tut, aber man kann die zwei, drei nicht ganz so guten irgendwie nicht vergessen. Der Mensch hat ein Elefantengedächtnis, scheint’s. Jetzt aber schnell noch den „Die Sendung mit der Maus“-Wikipedia-Eintrag fertiglesen und dann aber nichts wie ab zum Basketball.
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