Die Künstliche Intelligenz KI bietet große Chancen für Investoren

„Das Konzept derKünstlichen Intelligenz (KI) beschäftigt den Menschen schon seit vielenJahrzehnten. Künstliche Intelligenz als Wissenschaftsdisziplin ist seit den 1950er-Jahrenbekannt.“

So Jürgen Rupp, Wertpapier Consulting bei derRaiffeisen Landesbank, im Gespräch mit den VN. Und weiter. „Der Brite AlanTuring entwickelte damals einen Test, mit dem man feststellen konnte, obComputer menschenähnliches Denkvermögen haben. Das Prinzip: Mehrere Prüferführen eine Unterhaltung mittels einer Tastatur und einen Bildschirm mit zweiunbekannten Kommunikationspartnern, einer davon ist eine Maschine. Wenn einegewisse Anzahl an Prüfern nicht sicher unterscheiden kann, welcher die Maschineist, wird der Test als bestanden angesehen. Somit wird dieser KI ein demMenschen gleichgestelltes Denkvermögen unterstellt.

Rekord-Nutzeranwendungen

In Zeiten generativerKünstlicher Intelligenz, die wie ChatGPT 4 fließend parlieren kann, gilt dieserTest aber inzwischen als überholt. Nachdem OpenAI das System Ende 2022öffentlich zugänglich gemacht hatte, meldeten sich innerhalb von fünf Tagenbereits eine Million Nutzer an. Somit hat ChatGPT den Rekord als schnellstwachsende Internetanwendung. Zum Vergleich: Instagram benötigte, um dieseNutzeranzahl zu erreichen, 2,5 Monate.

In der Folge machteChatGPT immer wieder Schlagzeilen. Das System schrieb selbstständigwissenschaftliche Arbeiten, erledigte Hausaufgaben für Schüler und bewältigtezum Teil sogar Matura­arbeiten.

„Kaum einer Technologiewird so viel disruptives Potenzial zugetraut wie der KI. Der Weltwirtschaftwird ein gewaltiger Innovations- und Produktivitätsschub bevorstehen. DerKI-Fortschritt, den die Welt erlebt, fußt auf einem stabilen Fundament, nämlichder Kombination aus massiven Datenmengen und einer noch nie dagewesenenRechenpower. Das ermöglicht Algorithmen die Klassifizierung und Erkennung vonneuen Mustern aus großen Datenmengen“, erläutert Rupp.

Wichtige Anwender 

Netflix oder Spotifyverwenden schon seit Längerem KI, um ihren Nutzer(inne)n passende Musik oderFilme vorzuschlagen. Plattformbetreiber wie Airbnb oder Booking.com setzen aufKI, um dynamische Preise anbieten zu können. Google investiert schon seitLängerem über sein auf KI-Forschung spezialisiertes Tochterunternehmen Deepmindmehrere Milliarden US-Dollar. Microsoft hat eine hohe Beteiligung in OpenAIfixiert.

EnormesPotenzial

„Das enorme Potenzialder KI euphorisiert zurzeit auch die Anleger(innen). Chiphersteller profitierenmaßgeblich von diesem neuen Trend, da gewaltige Mengen an Rechen­kapazität undspezielle Chips dafür benötigt werden. Erhebliche Investitionen in dieIT-Infrastruktur sind erforderlich, will man bei KI-Anwendungen mitspielen.Nvidia als bedeutendster Hersteller von leistungsstarken Grafikchips istderzeit klarer Marktführer auf diesem Gebiet. Die Aktien von Nvidia haben allein in diesem Jahr über 230 Prozent­zugelegt. Die Bewertung der Aktie ist aber inzwischen auch ambitioniert“, soder Wertpapierexperte.

Analysten von BloombergIntelligence erwarten, dass der globale Markt für generative KI von heute 40Mrd. US-Dollar auf 1,3 Bio. US-Dollar im heurigen Jahr wachsen wird.  Das kommt einer jährlichen Wachstumsrate von über40 Prozent gleich. Speziell die großen Chiphersteller wie Nvidia, Qualcomm undAMD profitieren davon. Auch die Tech-Riesen wie Alphabet, Microsoft und Metahaben Künstliche Intelligenz in ihre Produkte und Dienstleistungen integriertund tätigen hohe Investitionen in diesem Bereich.

Doch auch Unternehmenjenseits der Wertschöpfungskette für KI-Dienste werden profitieren. AlleUnternehmen, die KI sinnvoll und effizienzsteigernd in ihre Prozesseintegrieren, werden zu den Profiteuren gehören. Ein Feld, in dem bereits vielpassiert, ist die Pharmabranche.

KürzereEntwicklungszeiten

Durchschnittlich zehnbis zwölf Jahre dauert es, bis ein neues Medikament entwickelt ist. MorganStanley schätzt, dass mit dem Einsatz von KI neue Medikamente künftig schoninnerhalb von drei Jahren entwickelt werden können. Die Pharmakonzerne Pfizerund Novartis verwenden bereits KI-Programme, um schnellere Erfolge zu erzielen.Biontech hat gerade die Übernahme eines auf KI spezialisierten Unternehmensabgeschlossen.

Pharma ist nur einBereich, dessen Prozesse KI künftig völlig neu gestalten wird. Praktischsämtlichen Branchen, in denen Daten effizienter genutzt undProduktivitätszuwächse durch Prozessautomatisierung erreicht werden, wirdlangfristig ein Umbruch bevorstehen.

Rupp abschließend: „Dochwie frühere Innovationen zeigen, vergeht zu Effizienzsteigerungen auch immereine gewisse Zeit. So sollte nicht überraschen, wenn die Früchte der KI erstgegen Ende dieses Jahrzehntes geerntet werden können.

Wer aber früh genugdabei ist, auf die richtigen Unternehmen und Technologien setzt, kann auch ander Börse entsprechend große Gewinne erzielen. Dabei kann es aber gerade ineinem derartig schnelllebigen Technologiebereich sehr abrupt zu Entwicklungenkommen, die das Spielfeld neu aufstellen. Gedachte sichere Gewinner könntendann ins Hintertreffen geraten. Somit ist eine fortlaufende und sorgfältigeBeobachtung des Marktes entscheidend.

Für Anleger(innen)besteht die Möglichkeit über einen Technologiefonds oder über ArtificialIntelligence ETFs und auch über Einzeltitel am Thema KI zu partizipieren. Beiden Einzeltiteln sollte jedenfalls auf eine gewisse Streuung über mehrereAktientitel geachtet werden.“

Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel