Schauspielstar Oliver Masucci, 55, wird zu Severus Snape: Er \u00fcbernimmt als Starbesetzung ab dem 29. Februar 2024 f\u00fcr zehn ausgew\u00e4hlte Spieltermine (bis 10.03.) die Rolle bei "Harry Potter und das verwunschene Kind" im Mehr! Theater in Hamburg. F\u00fcr den 55-J\u00e4hrigen ist es ein Comeback in der Wizarding World um Harry Potter: In "Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse" war er als Vorsitzender der Zaubererwelt Anton Vogel weltweit auf den Kinoleinw\u00e4nden zu sehen.<\/p>\n
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht der Schauspieler \u00fcber seine Erfahrungen in der Zaubererwelt und verr\u00e4t, was Kollege Jude Law, 50, mit seiner Familienplanung zu tun hatte.<\/p>\n
Oliver Masucci: Zun\u00e4chst nur aus Erz\u00e4hlungen. Meine Freundin hatte die lange Version in London gesehen und war ganz begeistert. Das war witzigerweise rund um die Zeit, in der ich "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" in London gedreht habe. Inzwischen habe ich mir das St\u00fcck hier in Hamburg zweimal angeschaut. Ich mache grunds\u00e4tzlich nur Sachen, die ich selber gut finde, und ich habe das St\u00fcck f\u00fcr sehr gut und sch\u00f6n befunden. Es ist extrem fantasiereich, ein richtig tolles Zauberst\u00fcck. Die B\u00fchne zeigt hier ihre ganze Trickkiste und Illusionskunst! Die Zauberspr\u00fcche und Dementoren fliegen durch die Gegend. Man sieht die Leute in Telefonh\u00f6rern verschwinden, wie sie zaubern und sich drehen und wie sie wieder ausgespuckt und verschluckt werden. Man fragt sich die ganze Zeit, wie sie das machen. Und genau das werde ich jetzt rausfinden, indem ich hinten auf der B\u00fchne stehe.<\/p>\n
Masucci: Mitte Februar fange ich an zu proben. Ab 29. Februar spiele ich zehn Vorstellungen als Snape. Und dann gucken wir weiter. Das passt so wunderbar f\u00fcr mich: Es ist die Zauberwelt, in der ich als Fan angefangen habe, und dann in "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" selbst als Oberhaupt der Zauberer in die magische Welt eingetreten bin. Jetzt stehe ich in so einer tollen Show auf der B\u00fchne, das ist eine Win-Win-Situation f\u00fcr uns alle.<\/p>\n
Masucci: Das hat man nat\u00fcrlich im Hinterkopf, aber das befl\u00fcgelt mich eher. Ich habe auch in "Schachnovelle" gespielt, wie zuvor bereits Curd J\u00fcrgens. Man will dann eher noch mal einen obendrauf setzen. Es ist mehr ein Ansporn als dass man davor Angst h\u00e4tte. Rickman hat diese Rolle nat\u00fcrlich so gepr\u00e4gt, dass man ihn immer sofort vor Augen hat. Das kann ich nicht kopieren. Die Rolle entsteht beim Spielen \u00fcber den Text und was der Text mit einem macht. Ich wei\u00df jetzt noch gar nicht, was ich machen werde. Das werde ich dann herausfinden.<\/p>\n
Masucci: Ich habe das erste Buch damals einem kleinen M\u00e4dchen vorgelesen und fand die Geschichte so spannend, dass ich anschlie\u00dfend auch die anderen Teile verschlungen habe. Ich war kompletter Fan, komplett in der "Harry Potter"-Welt.<\/p>\n
Masucci: Ich habe damals eine Anfrage bekommen f\u00fcr ein englisches Projekt, ohne dass ich zun\u00e4chst wusste, um was es geht. Diese Projekte haben Codenamen und sie verschicken auch nur ein paar Zeilen des Drehbuchs f\u00fcr die Castings. Ich las und lernte das und wusste nicht so recht, worum es geht. Bis mir pl\u00f6tzlich der Ausdruck "Merlin's beard" auffiel. Als ich das dann achtmal aufgesagt hatte beim Lernen, ist mir klar geworden, dass das "Phantastische Tierwesen" sein muss. Ich habe mein Castingvideo abgeschickt und zwei Tage sp\u00e4ter rief der Regisseur David Yates an. Gedreht haben wir inmitten der Corona-Zeit. Ich habe ein halbes Jahr lang im Hotel bei den Filmstudios gewohnt. Es gab beispielsweise eine Szene, die in Hogwarts gespielt hat und als ich zum Set kam, sind mir pl\u00f6tzlich die ganzen Zaubersch\u00fcler entgegengelaufen, weil sie Pause hatten und aus der gro\u00dfen Halle rasten, wo die Tische aufgebaut waren und die Kerzen schwebten. Und ich bin einfach mal so eben durch den Saal von Hogwarts zu meinem Set gegangen – das war schon absurd.<\/p>\n
Masucci: Die waren alle toll. Mit Mads hatte ich am meisten zu tun am Schluss, weil wir auch zusammen Party gemacht haben. Man durfte ja lange gar keine Kontakte haben, das war in England teilweise sehr strikt. Ich war also oft allein in einem Hotelzimmer, in dem ich dann gekocht habe. Irgendwann habe ich das nicht mehr ausgehalten. Ich hab's gemacht wie Boris Johnson und einfach drauf gepfiffen, weil ich's alleine nicht mehr ausgehalten habe. Dann habe ich Mads angerufen und habe ihm deutsche Rouladen gekocht. Diese ganzen Geschichten habe ich in meinem Buch "Tr\u00e4umert\u00e4nzer" aufgeschrieben.<\/p>\n
Jude Law war auch wichtig f\u00fcr mich. In dem Film "Alfie" hatte er all diese Frauen, aber es war so traurig, weil er am Ende nur der Lover war. Dieser Film war f\u00fcr mich so entscheidend, dass ich danach mein erstes Kind gezeugt habe. Jude Law ist einfach ein ganz toller Typ. Wir haben viel zusammen gelacht.<\/p>\n
Masucci: Ich bin vom Gangsterfilm und Western gepr\u00e4gt, weil die im deutschen Fernsehen damals hoch und runter liefen. Cineastisch waren f\u00fcr mich die Spaghettiwestern entscheidend. Sergio Leone und Ennio Morricone sind f\u00fcr mich G\u00f6tter des Films geworden, weil sie auch inhaltlich neue Wege eingeschlagen haben. Diese Filme haben gut und b\u00f6se aufgel\u00f6st in sympathisch und unsympathisch. Einer meiner Lieblingsfilme ist "Zwei glorreiche Halunken". Dann kam Quentin Tarantino und hat die Dramaturgie des Films vollkommen ad absurdum gef\u00fchrt. Seine Filme sind f\u00fcr mich ein absolutes Muss. Ich muss jedes Jahr mindestens zweimal "Kill Bill" schauen und einmal "Django Unchained". Auch "Reservoir Dogs" ist ein Film, der mich sehr gepr\u00e4gt hat. David Finchers "Fight Club" ist ebenfalls ein unglaublicher Film. Das Autorenkino der Amerikaner der 90er Jahre war gro\u00dfartig, mit "American Beauty" oder "Angel Heart" mit Mickey Rourke. Mit dem habe ich gerade Roman Polanskis "The Palace" gedreht.<\/p>\n