Der erste Teil der sechsten und finalen Staffel von "The Crown" f\u00e4llt bei vielen Kritikern durch. Auf dem Kritikerportal "Rotten Tomatoes" bekamen die vier Er\u00f6ffnungsfolgen, die sich mit den letzten Monaten von Prinzessin Diana (1961-1997) befassen, lediglich einen Wert von 55 Prozent – das sind die bisher schlechtesten Bewertungen f\u00fcr "The Crown" seit dem Start der Netflix-Serie im Jahr 2016. Einige Szenen sto\u00dfen den Kritikern besonders auf.<\/p>\n
Auch wenn viele Filmkritiker die Leistung von Diana-Darstellerin Elizabeth Debicki, 33, loben, bem\u00e4ngeln sie die fehlende Chemie mit Khalid Abdalla, 42, der ihren Partner Dodi Al-Fayed (1955-1997) spielt. "Debicki ist zwar gro\u00dfartig darin, auf einer Yacht melancholisch auszusehen, aber diese Szenen fordern ihre Bandbreite nicht ganz heraus", findet etwa ein Kritiker von "Vulture". "Sie und Abdalla werben umeinander mit gegenseitiger Freundlichkeit, aber nie mit einem gro\u00dfen Funken."<\/p>\n
Es gibt einige Unstimmigkeiten zwischen Prinz Harrys, 39, Memoiren "Reserve" und der Netflix-Serie, wie "GB News" feststellt. So etwa bei der Szene, in der Charles-Darsteller Dominic West, 54, nach dem Trauergottesdienst f\u00fcr Diana seine S\u00f6hne William, 42, und Harry umarmt. Der Herzog von Sussex schilderte jedoch im Januar 2023 in seiner Autobiografie, dass sein Vater nach dem Tod seiner Mutter sehr reserviert reagierte. "Pa hat mich nicht umarmt. Unter normalen Umst\u00e4nden war er nicht besonders gut darin, Emotionen zu zeigen. Wie konnte man von ihm erwarten, dass er sie in einer solchen Krise zeigte?"<\/p>\n
W\u00e4hrend sich "The Crown" mit seiner Handlung von Beginn an zwischen Realit\u00e4t und Fiktion bewegt, hat Drehbuchautor Peter Morgan, 60, sich f\u00fcr die finale Staffel einen besonderen Kunstkniff ausgedacht: Diana kehrt als Geist zur\u00fcck und tritt posthum vor Charles, 75, und der Queen (1926-2022) auf, um ihnen zu erkl\u00e4ren, wie sie mit ihrem Tod umgehen sollen. Eine gewagte Entscheidung, die bei den Kritikern durchweg durchf\u00e4llt. Dies sei die "schockierendste Entscheidung", hei\u00dft es etwa bei "Screenrant". Und "Entertainment Weekly" wertet Ghost Diana als "seltsamer Flug r\u00fchrseliger Fantasie".<\/p>\n
In einem Interview mit "Variety" erkl\u00e4rte Peter Morgan seine Idee hinter den Szenen: "Ich habe es mir nie als Dianas 'Geist' im herk\u00f6mmlichen Sinne vorgestellt – es war, dass sie weiterhin lebendig in den K\u00f6pfen derer lebte, die sie zur\u00fcckgelassen hatte." Er f\u00fcgte hinzu: "Diana war einzigartig, und ich denke, das hat mich dazu inspiriert, eine einzigartige Art zu finden, sie darzustellen. Sie verdiente erz\u00e4hlerisch eine besondere Behandlung."<\/p>\n
Auch im Gesamteindruck konnten die ersten vier Folgen der finalen Staffel viele Kritiker nicht \u00fcberzeugen. "Es war noch nie so deutlich, dass sich 'The Crown' immer weiter von dem entfernt hat, was es in den ersten Staffeln einst zu etwas Besonderem macht", urteilte eine Kritikerin von "Collider". "Insgesamt entsteht der Eindruck, dass die Serie zu sehr versucht, so viel relevante Geschichte wie m\u00f6glich unterzubringen." Eine andere Kritikerin schrieb im "The Guardian: "Abgesehen von all seinen formalen Fehlern ist 'Crown' aus der Sp\u00e4tphase auch unglaublich gel\u00e4hmt, weil es so gut in lebendiger Erinnerung angesiedelt ist." Ein Hauptproblem sei, dass die Zuschauer die realen Szenen noch zu gut im Kopf h\u00e4tten. Im "Decider" kommt man zu dem Fazit: "W\u00e4hrend ich Debickis Auftritt sehen und genie\u00dfen kann, finde ich es auch gut, dass die Show jetzt endet, die Zeit ist gekommen."<\/p>\n
Die sechste und letzte Staffel von "The Crown" kommt in zwei Teilen: Am 16. November ver\u00f6ffentlichte Netflix die ersten vier Folgen, ab 14. Dezember kommen die abschlie\u00dfenden Folgen f\u00fcnf bis zehn.<\/p>\n