Im neuen Sonntagskrimi "Tatort: Was ihr nicht seht" (5. November, 20:15 Uhr, das Erste) ger\u00e4t Kriminaloberkommissarin Leonie Winkler (Cornelia Gr\u00f6schel, 35) in ein Dilemma: Eine alte Freundin steht unter Mordverdacht, Chef Michael Schnabel (Martin Brambach, 56) zieht sie aus Befangenheit von dem Fall ab und \u00fcberl\u00e4sst die Ermittlungen ihrer Kollegin Karin Gorniak (Karin Hanczewski, 41). Bis schlagartig klar wird, dass bei diesem Verbrechen nichts so ist, wie es anfangs erscheint.<\/p>\n
Nach einer durchtanzten Partynacht erwacht Sarah Monet (Deniz Orta, 32) in einem vollkommenen Albtraum: Auf ihrem blutverschmierten Bett liegt ihr toter Freund, erstochen mit einem Messer, auf dem sich nach dem Eintreffen der Spurensicherung allein ihre Fingerabdr\u00fccke finden. An das Geschehen der Nacht fehlt ihr jegliche Erinnerung.<\/p>\n
F\u00fcr Kriminaloberkommissarin Karin Gorniak und Kommissariatsleiter Schnabel ist der Fall zun\u00e4chst eindeutig – alle Indizien sprechen f\u00fcr eine Beziehungstat, vermutlich unter Drogeneinfluss. Nur die Kommissarin Leonie Winkler zweifelt an der vermeintlichen Eindeutigkeit der Lage. Zu ihrem Entsetzen handelt es sich bei der Verd\u00e4chtigen um eine alte Freundin, die sie vor Jahren aus den Augen verloren hatte. Die Wiederbegegnung wirft sie in ihre eigene Vergangenheit zur\u00fcck.<\/p>\n
Verzweifelt versucht sie die Kollegen von der Unschuld der inhaftierten Sarah Monet zu \u00fcberzeugen, wird jedoch bald aus Befangenheit von dem Fall abgezogen. Selbst die mutma\u00dfliche T\u00e4terin l\u00e4sst ihr vollkommener Filmriss an der eigenen Unschuld zweifeln. Im Verh\u00f6r fragt sie sich: "Was ist, wenn ich's doch war. Ich hab ja keine Ahnung. Ich war ja nicht dabei. Mein K\u00f6rper vielleicht, aber ich nicht."<\/p>\n
Erst der Laborbefund bringt die scheinbar eindeutige Beweislage ins Wanken und Bewegung in die weitere Ermittlungsarbeit: In ihrem Blut werden Spuren von K.o.-Tropfen gefunden – wer sie ihr verabreicht haben k\u00f6nnte, bleibt v\u00f6llig unklar. Die weiterhin verd\u00e4chtige Monet wird, mit einer elektronischen Fu\u00dffessel versehen, wieder in die Freiheit entlassen. Kommissarin Gorniak bringt ihre alte Freundin im ehemaligen Ferienhaus ihrer Eltern unter – aus dem diese zu ihrem Entsetzen am n\u00e4chsten Morgen jedoch verschwunden ist.<\/p>\n
Unterdessen kommen in der Stadt weitere F\u00e4lle ans Licht, bei denen Frauen offensichtlich mit K.o.-Tropfen bet\u00e4ubt und in ihren Wohnungen vergewaltigt wurden. Ab sofort steht fest, dass es die Dresdner Ermittler mit einem perfiden Serient\u00e4ter zu tun haben, der bei seinen Verbrechen scheinbar keinerlei Spuren hinterl\u00e4sst. Eine atemberaubende Jagd nach dem Phantom beginnt und treibt die Handlung schlie\u00dflich einem dramatischen Showdown entgegen.<\/p>\n
Ja. Mit "Tatort: Was ihr nicht seht" wird endlich wieder ein Sonntagskrimi geliefert, der ohne aufgeblasene Whodunit-Konstruktionen, h\u00f6lzerne Ermittlungsrhetorik oder groteske Albernheiten auskommt. Bei dem neuen Fall des Dresdner Ermittlerteams Gorniak, Winkler und Schnabel handelt es sich um einen cineastisch inszenierten Thriller, der ein h\u00f6chst sensibles Thema – serielle Vergewaltigung unter Einsatz von K.o-Tropfen – mit viel Respekt und emotionaler Intensit\u00e4t aufgreift, ohne dabei die Action zu kurz kommen zu lassen.<\/p>\n
Der absolute Kontrollverlust und die Angstattacken der zutiefst verst\u00f6rten Hauptverd\u00e4chtigen werden von der Regisseurin Lena Stahl, 44, und ihrem Kameramann Kaspar Kaven, 42, eindrucksvoll in Szene gesetzt. Von Anfang an liegt \u00fcber dem Geschehen eine hohe Intensit\u00e4t, die \u00fcber die gesamten 90 Minuten anh\u00e4lt und den Zuschauer in jeder Sekunde mitfiebern l\u00e4sst.<\/p>\n
Neben der professionellen Filmsprache und dem clever konstruierten Drehbuch tragen zudem die perfekt gecasteten Darsteller dazu bei, dass dieser Tatort auch nach dem dramatischen Schlussakt im Kopf des Zuschauers weiter nachhallt. Hervorzuheben ist dabei vor allem die beeindruckende schauspielerische Leistung von Deniz Orta in der Rolle der Sarah Monet. Die Schauspielerin war bereits 2018 als Nebendarstellerin im Berliner "Tatort: Tiere der Gro\u00dfstadt" zu sehen und wirkte in der Rolle der Ma\u00efssa Issam bei der ersten Staffel der Netflix-Serie "Dogs of Berlin" mit.<\/p>\n