Im Herbst wurde der neue Kraftabstieg f\u00fcr das Rodundwerk I fertiggestellt. Die unterirdische Triebwasserf\u00fchrung ist f\u00fcr den Kraftwerksbetrieb essenziell.<\/p>\n
Neustart im Rodundwerk I. In den vergangenen Monaten waren die Turbinen und die Pumpe im Krafthaus stillgestanden. Das Becken, aus dem die Anlage mit Wasser gespeist wird und das einen Teil des Staubeckens Latschau bildet, entleert. Doch von einem Dornr\u00f6schenschlaf zu sprechen, w\u00e4re verfehlt.<\/p>\n
Heute wird die Inbetriebnahme des neuen Kraftabstiegs gefeiert. \u201eEin gro\u00dfes und anspruchsvolles Projekt \u2013 zwar eine Stufe kleiner als ein Kraftwerksbau, aber doch sehr komplex\u201c, sagt Projektleiter Guntram Innerhofer. Seit 1943, also seit genau acht Jahrzehnten, liefert das Rodundwerk I Spitzen- und Regelenergie. Nicht nur durch seine vier Francis-Turbinen und die Speicherpumpe, sondern auch durch seine Lage an einem \u201eneuralgischen Punkt\u201c, wie Innerhofer es ausdr\u00fcckt, spielt die Anlage eine wesentliche Rolle in der Kraftwerksgruppe Obere Ill-L\u00fcnersee der illwerke vkw.<\/p>\n
Nun war es n\u00f6tig, den erw\u00e4hnten Kraftabstieg zu erneuern. Der Kraftabstieg ist ein unterirdisches Stollen- bzw. Schachtsystem, durch welches das Wasser auf die Turbinen str\u00f6mt oder bei Bedarf zur\u00fcck ins Staubecken gepumbt werden kann. So steht es wieder f\u00fcr die Energiegewinnung zur Verf\u00fcgung. Am neuen Kraftabstieg wird deutlich, dass beim Thema Wasserkraft Weitsicht und ein langer Atem z\u00e4hlen. Das gilt gerade auch bei der Planung und Umsetzung von Vorhaben \u2013 rund zehn Jahre dauert das Projekt bereits an.<\/p>\n
2015 wurde ein Variantenstudium durchgef\u00fchrt, das die Umsetzung der Pl\u00e4ne in der heutigen Form zur Folge hatte. \u201eEs wurde entschieden, einen neuen Kraftabstieg zu errichten, anstatt den bestehenden instand zu setzen.<\/p>\n
So musste das Rodundwerk I bei 3,5 Jahren Bauzeit nur in den letzten acht Monaten abgeschaltet werden.<\/p>\n
\u201eDas ist nicht nur die wirtschaftlichste L\u00f6sung, sondern auch wichtig, um die Flexibilit\u00e4t des Kraftwerkspools w\u00e4hrend der Bauarbeiten bestm\u00f6glich zu gew\u00e4hrleisten\u201c, so Innerhofer. <\/strong>Das komplexe Vorhaben erforderte das Zusammenspiel von zahlreichen Gewerken.<\/p>\n \u201eDa muss laufend koordiniert und optimiert werden, damit der Zeitplan eingehalten werden kann und der Bau m\u00f6glichst reibungslos abl\u00e4uft\u201c, betont Hauptbauleiter Simon Mark. Die Tunnel wurden einerseits im zyklischen Vortrieb \u2013 das hei\u00dft, mittels Sprengungen \u2013 andererseits mit \u00adeiner Tunnelbohrmaschine hergestellt. Das riesige Ger\u00e4t hat einen Bohrdurchmesser von 4,5 Metern und ist 85 Meter lang und 430 Tonnen schwer. Unter anderem fr\u00e4ste die Tunnelbohrmaschine den 470 Meter langen Druckschacht. Die 38 Stahlrohre, die allein in diesem Druckschacht verbaut wurden, sind jeweils zw\u00f6lf Meter lang und rund 20 Tonnen schwer.<\/p>\n Seit Mitte September gehen die Maschinen des Rodundwerks I nach und nach wieder in Betrieb. Das Staubecken ist wieder zur G\u00e4nze gef\u00fcllt, das Wasser kann nun wieder hinabflie\u00dfen und die Turbinen antreiben \u2013 60 Kubikmeter pro Sekunde wird der maximale Durchfluss betragen. Die \u201eLebensdauer\u201c des neuen Kraftabstiegs ist auf acht Jahrzehnte bemessen. Damit ist sichergestellt, dass das Rodundwerk seinen Beitrag leisten zur Energiezukunft kann.<\/p>\nKoordination ist alles<\/h2>\n
80 Jahre \u201eLebensdauer\u201c<\/h2>\n
Daten und Fakten<\/h2>\n