Der Liedermacher und ESC-Veteran Peter Horton ist tot. Der Entertainer, der seinen musikalischen Weg als Wiener S\u00e4ngerknabe begann, 1967 mit dem Song „Warum es hunderttausend Sterne gibt“ \u00d6sterreich beim Eurovision Song Contest in der Wiener Hofburg vertrat und mit Sendungen wie „Cafe in Takt“ (ARD) oder „Hortons Kleine Nachtmusik“ (ZDF) auf deutschen TV-Bildschirmen gr\u00f6\u00dfere Bekanntheit erlangte, starb laut Medienberichten vom Wochenende kurz nach seinem 82. Geburtstag.<\/p>\n
Horton wurde am 19. September 1941 im Feldsberg (Valtice) im heutigen Tschechien geboren. Dass er bereits mit 16 Jahren seine erste Jazzband gr\u00fcndete, war in der altehrw\u00fcrdigen S\u00e4ngerknabeneinrichtung allerdings nicht besonders gerne gesehen. Nach ersten Auftritten in Studentenclubs ging es jedoch bald in die Oberliga der Wiener Jazzszene der 1960er-Jahre. „Bei Gerhard Bronner und Fatty George hatte ich meine ersten eigenen Shows“, erinnerte sich Horton einst im APA-Interview. Anf\u00e4nglich trat er unter dem K\u00fcnstlernamen Peter Horten auf, wechselte sp\u00e4ter aber auf Horton. B\u00fcrgerlich hie\u00df der Musiker eigentlich Peter M\u00fcller.<\/p>\n
Den jungen Musiker, der sieben Instrumente beherrschte, zog es zun\u00e4chst zum klassischen Gesangsstudium nach Stuttgart – wo es ihn allerdings nicht lange hielt. So sang er selbst alsbald im Berliner Theater des Westens und tourte als Gitarrist und Unterhalter durch die USA, Japan oder Brasilien. In diese Zeit fiel der f\u00fcr seine Karriere eigentlich untypische Antritt beim ESC 1967 in Wien, der ihm ein bescheidenes Ergebnis einbrachte. Lediglich zwei Punkte bedeuteten ex aequo mit zwei weiteren L\u00e4ndern den vorletzten Platz. Schlaflose N\u00e4chte hatte er deshalb nicht. „Merkw\u00fcrdigerweise war ich damit nicht besch\u00e4ftigt. Ich habe mich um die Musik gek\u00fcmmert und wollte das gut machen“, erinnerte er sich 2015 anl\u00e4sslich der abermaligen ESC-Ausgabe in Wien.<\/p>\n
Seine Erf\u00fcllung fand Horton demnach in anderen Konstellationen, so etwa im Gitarrenduo Guitarissimo mit Sigi Schwab, mit dem er ab 1978 und sp\u00e4ter erneut in der um zwei Kollegen erweiterten Besetzung als Guitarissimo XL auftrat. Mit der Pianistin und S\u00e4ngerin Slava Kantcheff – seiner zeitweiligen Ehefrau – war er im Duo Symphonic Fingers unterwegs. Und daneben fanden sich auch Auftritte mit Gr\u00f6\u00dfen wie Placido Domingo, Peter Schreier oder David Bowie in der Vita des K\u00fcnstlers.<\/p>\n
Die Musik alleine war Horton allerdings nie genug, weshalb er im deutschen Fernsehen mit Sendungen wie „Cafe in Takt“ (ARD) oder „Hortons Kleine Nachtmusik“ (ZDF) auch als Pr\u00e4sentator wirkte. \u00dcberdies gesellten sich zu Dutzenden Alben auch zahlreiche B\u00fccher mit Texten und Gedichten hinzu. Erst rund um seinen 80er erschien etwa „Wenn der Seele Fl\u00fcgel wachsen“.<\/p>\n
(APA)<\/p>\n