Zum Saisonstart im Festspielhaus St. P\u00f6lten ging am Samstagabend die sprichw\u00f6rtliche Post ab beim fulminanten Gastspiel der\u00a0G\u00f6teborgsOperans Danskompani, die zwei sehr unterschiedliche St\u00fccke pr\u00e4sentierte: „Contemporary Dance“ von Hofesh Shechter und „SAABA“ von Sharon Eyal. Das Publikum reagierte mit enthusiastischem Beifall.<\/p>\n
Sowohl Shechter als auch Eyal kommen aus der israelischen Batsheva Dance Company, beide verwenden pulsierende Beats und Clubbing-Rhythmen. Doch sonst sind die beiden Produktionen denkbar kontr\u00e4r. W\u00e4hrend Shechter buntes und vitales Lebensgef\u00fchl vermittelt, wirken die T\u00e4nzerinnen und T\u00e4nzer bei Eyal automatenhaft k\u00fcnstlich: zwei h\u00f6chst verschiedene choreografische Zug\u00e4nge.\u00a0<\/p>\n
„Contemporary Dance“ ist geradezu programmatisch betitelt, die Arbeit enth\u00e4lt tats\u00e4chlich ein umfangreiches aktuelles Bewegungsrepertoire. Temporeich, explosiv, voll Abwechslung, in jedem Augenblick spannend, intensiv bis zur Trance, dabei nicht ohne humorvolle Momente. Kaum scheint ein kollektives Muster sichtbar, wird es schon aufgebrochen, individuell abgewandelt, kontrastiert.<\/p>\n
Die effektvolle Lichtregie tut ein \u00dcbriges, um eine powervolle Show auf die B\u00fchne zu bringen. Dazwischen erklingt \u00fcberraschend Bachs „Air“ – und wird so einf\u00fchlsam wie up to date choreografiert. Und zum Schluss kommt noch Sinatras „My Way“ – keinesfalls r\u00fchrselig, sondern ebenfalls mit leichter Ironie versetzt. Ein Erlebnis, in dem sich Staunen und Lebensfreude finden.<\/p>\n
Nach der Pause dann der Umschwung. Statt der farbigen Szenerie pr\u00e4gen nun repetitive Posen in hautfarbenen Kost\u00fcmen, gestaltet von Dior-Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri, das von strengen hypnotischen Strukturen charakterisierte Geschehen. Eine gewisse Monotonie scheint dem St\u00fcck als durchgehendes Gestaltungselement immanent, Akkuratesse und Konzentration stehen als Stilmittel im Vordergrund. Insgesamt jedenfalls eine \u00d6sterreichpremiere, f\u00fcr die der G\u00f6teborgsOperans Danskompani gr\u00f6\u00dfte Hochachtung geb\u00fchrt.\u00a0<\/p>\n
(S E R V I C E – )<\/p>\n
(APA)<\/p>\n