Schon 1982 wird der kleine Rainer Nordrhein-Westfalens bester Heimorgelspieler – in der Altersklasse bis 14 Jahre. Heute ist er der „Terminator unter den Alleinunterhaltern“. Dabei handelt seine Doktorarbeit noch vom „Stellenwert der transthorakalen Echosonographie in der Begutachtung berufsbedingter Atemwegs- und Lungenkrankheiten“. <\/p>\n
Wie wurde Limpinsel zum Orgelgott?<\/h2>\n
Es war 1998 und Limpinsel war hauptberuflich noch Arzt, als ihn die Band Clawfinger sieht und als Vorprogramm f\u00fcr ihre Tournee verpflichtet. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. <\/p>\n
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Der junge Mediziner hadert mit den Arbeitsbedingungen im Krankenhaus: „Damals waren 132-Stunden-Schichten keine Seltenheit.“ Zudem stellt er fest: „Ich bin zu sensibel daf\u00fcr, Menschen aufzuschneiden.“ So kommt es, dass er den Arztberuf an den Nagel h\u00e4ngt: „Mit der Entscheidung bin ich bis heute vollkommen im Reinen mit mir.“ <\/p>\n
Seitdem steht er auf der B\u00fchne. „Nach 1800 Auftritten habe ich aufgeh\u00f6rt zu z\u00e4hlen.“ Zwei TV-Engagements kommen hinzu: Bei „ In dieser Zeit geht es mit der Beliebtheit der Heimorgel weiter bergab und Mambo Kurt muss sich seine Orgeln inzwischen im Bastelkeller selbst zusammenbauen. Anstelle seiner urspr\u00fcnglichen 120-Kilo-Orgel hat er inzwischen eine reisetauglichere 27-Kilo-Variante aus Karbon konstruiert. „Ich habe 50 patentf\u00e4hige Dinge f\u00fcr die Heimorgel entwickelt. Ich bin der Weltmarktf\u00fchrer – aber ich bin auch der Weltmarkt“, sagt er. <\/p>\n In Ungarn hatte er auf dem Sziget-Festival seinen bislang gr\u00f6\u00dften Auftritt: Er springt als Ersatz f\u00fcr den Hauptact ein – und orgelt vor 50.000 Zuschauern. Ob Nirvana als Mambo oder Tina Turner als Highspeed-Polka – Mambo Kurts Orgel-Gaudi kann man sich nur schwer entziehen. Eigene St\u00fccke komponiert er bis heute nicht: „Ich kann keine Noten lesen.“ <\/p>\n Beim Wacken-Festival war er 2004 das erste Mal dabei. Auf der kleinsten B\u00fchne, vor der nur 200 Leute Platz hatten. „Und dann wollten 2500 Heavy-Metal-Fans Mambo Kurt sehen. Das ging echt drunter und dr\u00fcber. Nun muss ich in Wacken spielen, bis ich sterbe.“ <\/p>\n Aufgewachsen ist er in Hagen, Ruhrgebiet, Hauptstadt der Neuen Deutschen Welle, oder „dem Liverpool Nordrhein-Westfalens“, wie er sagt. Das pr\u00e4gt. „Nenas Vater war mein Lateinlehrer, mein Mathelehrer hat bei Extrabreit mitgemischt und war der erste Manager von Phillip Boa, von dem wiederum mein erstes Vier-Spur-Aufnahmeger\u00e4t stammt.“ Die Frau, mit der er zum ersten Mal Sex hatte, sang bei Extrabreit im Chor mit. „Popstar zu werden war in Hagen nicht so abwegig. Das steckt bei uns im Stadtteil irgendwie drin.“ <\/p>\n Bis heute hat Mambo Kurt aber auch das Deutsche \u00c4rzteblatt abonniert und sein Medizinstudium kommt ihm w\u00e4hrend der Corona-Pandemie doch noch zugute. Als viele K\u00fcnstler schwere Zeiten durchmachen, wird Mambo Kurt Impfarzt und reist mit seinem kleinen Tourbus von Impfzentrum zu Impfzentrum. <\/p>\n Hinzu kommt, dass er als Alleinunterhalter noch die besten Auftrittschancen hat: „In Worms bin ich auf einer komplett \u00fcberdimensionierten Mega-B\u00fchne aufgetreten. Die war eigentlich f\u00fcr die Helene-Fischer-Tournee, die aber abgesagt werden musste.“ <\/p>\nSein bisher gr\u00f6\u00dfer Auftritt?<\/h2>\n
Was hat Mambo Kurt w\u00e4hrend der Corona-Pandemie gemacht?<\/h2>\n
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