Vladimir Burlakov:<\/strong> Weil ich glaube, dass dieser Zweiteiler eine sch\u00f6ne Abwechslung zu den ganzen Krimi-Formaten ist, die im deutschen Fernsehen laufen. Zudem ist Barcelona nat\u00fcrlich eine wundersch\u00f6ne Stadt. Da das Sommergef\u00fchl in diesem Jahr mit Blick auf das wechselhafte Wetter nicht so recht aufkommen mag, kann man sich an unseren Filmen vielleicht ein St\u00fcck weit w\u00e4rmen. „Hotel Barcelona“ erz\u00e4hlt eine spannende Geschichte, mit der wir hoffen, die Mauern dieses „Herzkinos“ ein bisschen zu durchbrechen.<\/p>\n Ihr Rollenname Mateo Bonachera klingt aber schon nach klassischem „Herzkino“ und einer geballten Charme-Offensive \u2026<\/strong><\/p>\n Zu viel m\u00f6chte ich nat\u00fcrlich noch nicht verraten, aber nur so viel: Mateo hatte keine leichte Kindheit. Er ist auf der Stra\u00dfe aufgewachsen und kam in die Hotelfamilie, die ihn dann mit dem Posten des stellvertretenden Direktors betraut hat. Er befindet sich in einem inneren Konflikt und ist hin- und hergerissen, ob er das Richtige tun sollte oder eben nicht. Und nat\u00fcrlich spielt hierbei auch das Herz eine Rolle \u2026<\/p>\n Sie sind in Moskau geboren und in jungen Jahren nach Deutschland gekommen. Wie gut lag Ihnen jetzt der S\u00fcdeurop\u00e4er?<\/strong><\/p>\n Obwohl die Figur Mateo Bonachera hei\u00dft, habe ich nicht versucht, einen Spanier oder Italiener zu spielen. Das w\u00e4re meines Erachtens albern gewesen, weil ich das einfach nicht bin. Ich bin mir auch gar nicht sicher, wie die Menschen in ferner Zukunft \u00fcberhaupt hei\u00dfen werden beziehungsweise ob dem jeweiligen Namen dann automatisch ein Herkunftsland zuzuordnen sein wird. Die V\u00f6lkerwanderung, die sicherlich weiter zunehmen wird, k\u00f6nnte alles ziemlich durchmischen.<\/p>\n Wie schwierig sind sowohl die privaten als auch die beruflichen Zeiten f\u00fcr jemanden, der in Russland das Licht der Welt erblickt hat?<\/strong><\/p>\n Ich pers\u00f6nlich habe das \u00fcberhaupt nicht zu sp\u00fcren bekommen \u2013 zum Gl\u00fcck, denn ich habe auch ganz andere Geschichten geh\u00f6rt. Allerdings habe ich mich auch \u00f6ffentlich sehr h\u00e4ufig ge\u00e4u\u00dfert und diesen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. Als es mit Blick auf die Fl\u00fcchtlingswelle besonders akut war, habe ich mich sehr engagiert, f\u00fcr die Menschen eingekauft und Spenden zusammengetrieben. Vielleicht kam ich dadurch gar nicht erst in Verdacht.<\/p>\n „Die russische Bev\u00f6lkerung ist absolut brainwashed.“<\/p>\n<\/blockquote> Sie haben sich zu Anfang des Krieges entsetzt \u00fcber die Desinformation vieler russischer B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger sowie die Propaganda als solche gezeigt. Glauben Ihre Freunde und Teile Ihrer Familie heute noch alles, was in den russischen Medien berichtet wird?<\/strong><\/p>\n Das stimmt nicht ganz. Ich habe lediglich von meiner Mutter geh\u00f6rt, dass einige ihrer Freunde zum Opfer dieser Propagandamaschinerie in Russland geworden sind. Mit diesen Personen musste sie nach jahrelanger Freundschaft letztendlich brechen. Dass die Propaganda bereits seit vielen Jahren betrieben wird und nach wie vor sehr stark funktioniert, ist kein Geheimnis. Die russische Bev\u00f6lkerung ist absolut brainwashed \u2013 und Besserung ist da leider nicht in Sicht.<\/p>\n F\u00fcr Sie als homosexueller Mann w\u00e4re ein freies Leben in Ihrem Geburtsland nicht m\u00f6glich. Macht Sie auch dieser Aspekt, dieser russische Blickwinkel betroffen?<\/strong><\/p>\n Ich bin so pro Ukraine eingestellt, dass ich mir diesen russischen Blickwinkel, wie Sie es nennen, vermutlich nicht gestatte. Ehrlich gesagt denke ich nicht so viel \u00fcber die russische Bev\u00f6lkerung nach. Ob brainwashed oder nicht: Der gr\u00f6\u00dfte Teil ist f\u00fcr diesen Krieg. Das zeigen die Meinungsumfragen in diesem Land \u2013 wie repr\u00e4sentativ diese auch immer sein m\u00f6gen \u2013 sowie unz\u00e4hlige Videos in den sozialen Medien recht deutlich. Wenn man seit mehr als zehn Jahren quasi nur einen TV-Sender guckt, der einem erz\u00e4hlt, wie b\u00f6se der Westen ist, dann mag das nicht \u00fcberraschen. Andererseits unterstelle ich den Leuten dann schon, dass sie nichts hinterfragen und alles einfach so schlucken.<\/p>\n Ich kann nicht nachvollziehen, dass viele Russen so viel Wut und Hass in sich tragen. Nat\u00fcrlich nehme ich wahr, dass es verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig viele Menschen in Russland gibt, die auf die Stra\u00dfe gegangen sind und dass es viele gibt, die es unbedingt machen wollen w\u00fcrden. Die Konsequenzen und Strafen w\u00e4ren aus ihrer Sicht aber viel zu massiv \u2013 und dann l\u00e4sst man es eben.<\/p>\n Sie leben seit Mitte der 90er Jahre in Deutschland, gelten hierzulande als gestandener und beliebter Schauspieler. Kommt aktuell viel nach und wie bewerten Sie die Entwicklung des deutschen Films?<\/strong><\/p>\n Mein Eindruck ist, dass allen voran die j\u00fcngere Generation den Beruf heute viel ernster nimmt. Die Schauspieler um mich herum bereiten sich intensiver vor, machen besser ihre Hausaufgaben. Sie wissen um ihre Background-Storys, engagieren Coaches und versuchen mehr aus ihren M\u00f6glichkeiten zu machen. Grunds\u00e4tzlich habe ich gerade das Gef\u00fchl, dass sich alle mehr bem\u00fchen und versuchen, st\u00e4rker „out of the box“ zu denken \u2013 auch durch die Einfl\u00fcsse aus den unterschiedlichen L\u00e4ndern dieser Welt. Das hat zur Folge, dass ein Format wie „Hotel Barcelona“, das mehr oder weniger einen Stempel hat, vielleicht nicht mehr so stark kategorisiert werden kann. Es ist nicht einfach nur „Herzkino“ und Punkt. Wir haben schon probiert, unser eigenes Ding zu machen.<\/p>\n Sind Sie sich \u00fcber Ihr Privileg im Klaren, dass Sie mit recht jungen Jahren schon beachtliche Erfolge feiern durften? Sie sind 36 Jahre alt \u2026<\/strong><\/p>\n Ja, absolut. Wenn ich \u00fcber die j\u00fcngere Generation von Schauspielern spreche, dann meine ich \u00fcbrigens eher 20-J\u00e4hrige. Da liegen dann schon ein paar Jahre dazwischen. Ich pers\u00f6nlich durfte nat\u00fcrlich Erfolge feiern, hatte aber \u2013 wie jede andere Schauspielerin oder jeder andere Schauspieler auch \u2013 ebenso schlechte Jahre und meine Tiefs. Mittlerweile bin ich nicht zuletzt aufgrund des Alters zu einer gewissen Ruhe gekommen und mache mir um Absagen nicht mehr so einen Kopf. Alles kommt so, wie es kommen muss. Daran glaube ich ganz fest.<\/p>\n Was ist Ihr n\u00e4chster Schritt?<\/strong><\/p>\n Ich schreibe gerade an meinem Regiedeb\u00fct. Mein ganzes Herzblut flie\u00dft aktuell in diese Arbeit hinein. Wenn ich mal als Schauspieler nicht besch\u00e4ftigt bin, dann suche ich mir Sachen, die mich trotzdem fordern und mir Spa\u00df machen.<\/p>\n Wie sehr fordert Sie der „Tatort“ Saarbr\u00fccken und wie viel Spa\u00df macht Ihnen die Rolle des Leo H\u00f6lzer noch?<\/strong><\/p>\n Der „Tatort“ macht mir nach wie vor sehr gro\u00dfen Spa\u00df. Auf diese Drehs freue ich mich das ganze Jahr \u00fcber \u2013 und das ist gar nicht nur so dahergesagt. Ich f\u00fchle mich in Saarbr\u00fccken unfassbar wohl, empfinde die Tage vor Ort immer als Urlaub. Hinzu kommt, dass ich mit meinem Team, also mit Daniel (Str\u00e4\u00dfer; Anm. d. Red.), Ines (Ines Marie Westernstr\u00f6er) und Brigitte (Urhausen), so gut zusammenarbeite. Wir haben auch das gro\u00dfe Gl\u00fcck, dass sich unsere Redaktion und Produktion immer sehr viel Zeit f\u00fcr die Entwicklung der B\u00fccher nehmen. Das ist das A und O und gar nicht so h\u00e4ufig in unserer Branche, dass das Buch so weit im Voraus geschrieben wird, wie es bei uns der Fall ist. Vor ein paar Wochen haben wir unseren f\u00fcnften Fall abgedreht \u2013 mit Christian Theede, der auch der Regisseur von „Hotel Barcelona“ ist. So schlie\u00dft sich der Kreis.<\/p>\nVladimir Burlakov in „Hotel Barcelona“<\/h2>\n
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<\/p>\nStart der neuen "Tatort"-Saison: Lohnt sich "Gold" aus Ludwigshafen? <\/h3>\n
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![](\"https:\/\/i0.web.de\/image\/004\/38582004,pd=1,f=responsive169-w300\/tom-bill-kaulitz.jpg\")
<\/p>\nBill und Tom Kaulitz als "Tatort"-Kommissare? Die Br\u00fcder "w\u00e4ren sofort dabei" <\/h3>\n
Vladimir Burlakov arbeitet an Regiedeb\u00fct<\/h2>\n
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<\/p>\n![](\"https:\/\/s.uicdn.com\/uimag\/6.1384.0\/assets\/_sn_\/module_assets\/article\/jti-z.png\")
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