Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ihre Ermittlungen gegen den Rammstein-S\u00e4nger Till Lindemann unter anderem wegen des Verdachts der Begehung von Sexualdelikten und Verst\u00f6\u00dfen gegen das Bet\u00e4ubungsmittelgesetz eingestellt.<\/p>\n
Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte die Beh\u00f6rde am Dienstag mit. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Lindemann gegen deren Wille sexuelle Handlungen an Frauen vorgenommen habe. <\/p>\n
Auch f\u00fcr den Vorwurf, er habe ihnen willensausschaltende Substanzen gegeben oder ein Machtgef\u00e4lle gegen\u00fcber minderj\u00e4hrigen Sexualpartnerinnen ausgenutzt, gebe es keine Beweise. Die Ermittlungen waren im Juni durch Anzeigen Dritter im Zusammenhang mit Berichterstattung durch die Presse eingeleitet worden. Mehrere Frauen hatten zuvor – teilweise anonym – Lindemann beschuldigt und Situationen zum Teil von Partys nach Konzerten geschildert, die sie teils als be\u00e4ngstigend empfunden h\u00e4tten. <\/p>\n
Die Staatsanwaltschaft teilte nun mit, dass Opfer oder Zeugen sich nicht gemeldet h\u00e4tten oder nicht auffindbar seien. „Mutma\u00dfliche Gesch\u00e4digte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbeh\u00f6rden gewandt, sondern ausschlie\u00dflich – auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens – an Journalistinnen und Journalisten.“ Es sei daher nicht m\u00f6glich gewesen, Vorw\u00fcrfe „ausreichend zu konkretisieren“ oder die Glaubw\u00fcrdigkeit von m\u00f6glichen Opfern zu kl\u00e4ren. <\/p>\n
Zu dem als Erstes bekannt gewordenen Vorwurf einer Nordirin, der sich auf ein Konzert in Litauen bezog, h\u00e4tten sich nach Auswertung der Unterlagen „keine konkreten tats\u00e4chlichen Anhaltspunkte f\u00fcr Sexualstraftaten durch den Beschuldigten“ ergeben, so die Staatsanwaltschaft. Die Herkunft eines Blutergusses lasse sich nicht konkret zuordnen.<\/p>\n
Die Angaben einer weiteren Zeugin, die zun\u00e4chst \u00fcber Youtube Vorw\u00fcrfe erhoben habe, „blieben in den Vernehmungen zu unkonkret“, sie habe auch keine strafrechtlichen Vorf\u00e4lle geschildert, die sie selbst erlebt habe, erkl\u00e4rte die Ermittlungsbeh\u00f6rde. Die von ihr geschilderten Umst\u00e4nde stellten entweder R\u00fcckschl\u00fcsse aus Beobachtungen dar oder sind ihr von anderen geschildert worden. Andere von ihr genannte m\u00f6gliche Zeugen h\u00e4tten entweder ebenfalls nichts Strafrechtliches beobachtet oder h\u00e4tten nicht identifiziert werden k\u00f6nnen.<\/p>\n
Der Anwalt von Lindemann teilte am Dienstag mit, die schnelle Einstellung belege, „dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine Beweise bzw. Indizien zutage gef\u00f6rdert haben, um meinen Mandanten wegen der Begehung von Sexualstraftaten anklagen zu k\u00f6nnen. An den Anschuldigungen war schlichtweg nichts dran.“ Im Internet und in den Medien sei es zu „schwerwiegenden Vorverurteilungen“ ohne Grundlage gekommen. Man werde weiter juristisch gegen unzul\u00e4ssige Darstellungen vorgehen.<\/p>\n
(APA)<\/p>\n