Vernichtung: Ist das das Ende von Lisbeth Salander?
Claire Foy spielte Lisbeth Salander in der Verfilmung von „Verschwörung“
Claire Foy spielte Lisbeth Salander in der Verfilmung von „Verschwörung“
David Lagercrantz (56) wird keine weitere Fortsetzung der „Millennium“-Reihe schreiben, wie er Ende 2018 in einem schwedischen Fernsehinterview erklärte. Damit wird „Vernichtung“ (Heyne), der sechste Teil der Reihe, zum großen Finale. In dem Roman, der nun erschienen ist, geht es für Hacker-Genie Lisbeth Salander und den Journalisten Mikael Blomkvist noch einmal um Leben und Tod.
Darum geht’s in „Vernichtung“
Lisbeth Salander scheint zunächst wie vom Erdboden verschluckt. Ihre Wohnung in Stockholm hat sie verkauft. Und Mikael Blomkvist fürchtet, dass ihre mächtigen Feinde ihr auf den Fersen sind. Dabei ahnt er nicht, dass er selbst ebenfalls in größter Gefahr schwebt. Ablenkung findet der Journalist indes in einer neuen Liebschaft und einem neuen Fall. In den Taschen eines unbekannten Toten wurde Blomkvists Telefonnummer gefunden. Während sich die Polizei nicht lange mit dem Ableben des Obdachlosen aufhält, drängt eine Gerichtsmedizinerin auf weitere Untersuchungen und informiert den Journalisten.
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Die Neuauflage überrascht viele Fans
Der Tote ohne Identität war offenbar besessen vom schwedischen Verteidigungsminister. Doch gegen den einstigen Polit-Star Forsell läuft seit einiger Zeit eine öffentliche Schmutzkampagne. Hat sich der Mann dadurch beeinflussen lassen oder wusste er tatsächlich mehr? Eine Spur führt bis auf den Mount Everest. Um das Rätsel zu lösen, braucht Blomkvist die Unterstützung von Salander. Und tatsächlich hilft sie ihm. Dabei ist Salander selbst vorrangig mit etwas anderem beschäftigt: Sie muss ihre Zwillingsschwester Camilla vernichten. Verfolgt von den Schrecken ihrer Kindheit ist beiden klar, dass nur eine überleben kann. Und Camilla schreckt vor nichts zurück, um ihrer Schwester habhaft zu werden.
Mit „Vernichtung“ bietet David Lagercrantz erneut eine packende Geschichte mit Verstrickungen bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft und der brutalen Gewalt des organisierten Verbrechens. Auch amourösen Abenteuern von Salander und Blomkvist darf der Leser wieder beiwohnen. Und während der Star-Journalist zunächst mit seiner Arbeit hadert, funktioniert Hackerin Salander zumindest am Computer weiter wie ein Uhrwerk. Auch auf Rache-Mission gegen einen gewalttätigen Ehemann geht sie einmal mehr. Aber gerade wenn es um ihre Schwester geht, scheinen der sonst so toughen Heldin die Nerven zu flattern. Und das hat nicht nur für sie schlimme Konsequenzen.
So kam es zu den Fortsetzungen von Lagercrantz
Der vierte Teil der „Millennium“-Reihe hatte für viele Diskussionen gesorgt. Und das nicht wegen des Inhalts. Stieg Larsson, der Schöpfer der „Millennium“-Trilogie, ist mit nur 50 Jahren 2004 an einem Herzinfarkt gestorben. Seine Bücher „Verblendung“, „Verdammnis“ und „Vergebung“ wurden postum veröffentlicht und zu Weltbestsellern – mehr als 75 Millionen Exemplare wurden verkauft.
Die schwedische Verfilmung der Trilogie machte schließlich auch Hollywood auf den Stoff aufmerksam. Unter der Regie von David Fincher (56) wurde ein Remake von „Verblendung“ (2011) gedreht. In den Hauptrollen glänzten „James Bond“-Darsteller Daniel Craig (51) und Rooney Mara (34), die für ihre Rolle der Lisbeth Salander eine Oscar-Nominierung einheimsen konnte.
Im Dezember 2013 war Lagercrantz dann vom schwedischen Originalverlag und Stieg Larssons Familie ausgewählt worden, den vierten Band der „Millennium“-Romane zu schreiben. Nicht nur die langjährige Lebensgefährtin von Larsson hatte sich gegen eine Fortsetzung ausgesprochen. Als „Verschwörung“ 2015 erschien, gab es Boykottaufrufe. Das Buch wurde dennoch zum Erfolg. Mit „Verfolgung“ (2017) und nun „Vernichtung“ verfasste Lagercrantz noch zwei Fortsetzungen. Das vierte Buch der „Millennium“-Reihe wurde zudem 2018 verfilmt. In „Verschwörung“ war „The Crown“-Star Claire Foy (35) als Lisbeth Salander zu sehen.
In seinem Interview im schwedischen Fernsehen erklärte Lagercrantz nun, „es sei definitiv vorbei“: Das „Millennium“-Projekt sei eine wunderbare Reise gewesen, aber er wolle kein Autor werden, „der in einer Serie festsitzt“.
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